Yvonne Pütz, 2012
Die Herstellung von nanoporösen Materialien ist für viele verschiedene Anwendungen von großem Interesse, wie zum Beispiel für Wärmedämmung, Schallisolierung oder die Darstellung von neuen optoelektronischen Bauteilen wie organische Leuchtdioden (OLEDs). Allerdings ist die Produktion von solchen Materialien noch eine Herausforderung. Ein vielversprechender Ansatz zur Herstellung eines kostengünstigen, nanoporösen Materials aus Polymeren ist das „Principle of Supercritical Microemulsion Expansion” (POSME). Mit Hilfe dieses Verfahrens soll ein nanoporöses Material hergestellt werden, indem eine Mikroemulsion mit einem überkritischen (sc) Fluid als hydrophobe Komponente gleichzeitig zur Expansion fixiert wird. Erste Aufschäumexperimente haben gezeigt, dass Alterungsprozesse die Porengröße während der Expansion deutlich vergröbern, was dazu führt, dass die Porengröße des Schaums im Mikrometerbereich liegt und nicht im Nanometerbereich. Deswegen wird dem überkritischen Fluid ein niedermolekulares Additiv (Co-Öl) zugesetzt, welches als „anti-aging agent“ fungieren soll und die Alterung der Mizellen beziehungsweise Poren einschränken soll. In dieser Arbeit wurde der Einfluss verschiedener niedermolekularer Additive auf Mikroemulsionen des Typs H2O – CO2 /Co-Öl – nichtionisches fluoriertes Tensid untersucht. Es stellte sich heraus, dass die Menge an Tensid, die für eine Mikroemulsion benötigt wird, durch den Zusatz eines geeigneten Co-Öls erheblich verringert werden kann. Wird jedoch eine bestimmte Menge an Co-Öl überschritten, wird wieder mehr Tensid benötigt. Daraus folgt, dass es einen optimalen Gehalt an Co-Öl gibt, der mit einer minimalen Tensidkonzentration korreliert ist. Das Phasenverhalten einer solchen Mikroemulsion hängt systematisch von der Polarität des Co-Öls ab. Außerdem konnten die fluorierten Tenside, die für Mikroemulsionen mit sc-CO2 eingesetzt werden, teilweise durch Kohlenwasserstofftenside ersetzt werden, was aus ökologischen Gründen von Bedeutung ist.