Ralf Wilke, August 2000
In dieser Arbeit wurde die Kinetik der Strukturänderung der aus Tensiddoppelschichten gebildeten L3-Phase in nichtionischen Tensidsystemen untersucht. Dazu wurden langsame Temperatursprünge in einem UV-VIS Spektrometer mit einer präzise thermostatisierbaren Messzelle durchgeführt. Durch den Einsatz dieser Methode konnten extrem große Relaxationszeiten (t > 100 s) für die Systeme H2O - C10E4 - C10E0, H2O/NaCl - n-Oktan/C10E4 sowie H2O/NaCl - n-Dekan/C12E5 bestimmt werden. Diese großen Relaxationszeiten werden ausschließlich bei extrem verdünnten Systemen beobachtet. Der Vergleich mit den für größere Membranvolumenbrüche gefundenen schnellen Relaxationszeiten zeigt, dass die bisher als linear angenommene starke Abhängigkeit zwischen log t und log f bei kleinen Membranvolumenbrüchen zu schnelleren Zeiten abweicht. Eine quantitative Beschreibung dieser starken Variation der Relaxationszeiten konnte durch einen von der Temperatur und einen vom Membranvolumenbruch abhängigen Teil erreicht werden.