Axel Nawrath, April 2001
In dieser Arbeit wird über das Phasenverhalten technisch relevanter Öle und Tenside in Mikroemulsionen berichtet. Die Untersuchungen ergeben eine Art ?Landkarte? dieser Komponenten, die für technische Formulierungen von Nutzen sein kann. So wird für technische Öle in verschiedenen homologen Reihen gezeigt, daß das Phasenverhalten mit steigender C-Kettenlänge bei gleichzeitiger Effizienzabnahme der Mikroemulsionssysteme zu höheren Temperaturen verschoben wird. Wird hingegen die Anzahl an Sauerstoffatomen im Molekül von n-Alkanen über Ether- zu Esterölen erhöht, nimmt die Hydrophobie ab und die Effizienz zu. Grenzflächenaktive Alkylmethoxycinnamate sind als alleinige Ölkomponente nicht in Form von bikontinuierliche Mikroemulsionen zu solubilisieren, da sie die lamellare Phase stabilisieren. Durch teilweises Ersetzen von EU-Weißbuch gefährdeten CiEj durch nichtionische Tenside wie APG´s, Sorbitan-, und Glycerinester zeigt, daß auch mit diesen Tenside effiziente Mikroemulsionen formuliert werden können. Auch bivalente Variquat-Tenside, die in Mikroemulsionen einen ionischen Tensidcharakter aufweisen, welcher mit steigender C-Kettenlänge abnimmt, können in einigen Anwendungen eine gute Alternative darstellen. Dabei könnten insbesondere Mikroemulsionen durch Mischungen aus ionischen und nichtionischen Tensiden durch ihre Temperaturinvarianz anwendungsrelevant werden. Abschließend wird ein Weg aufgezeigt, wie auf Basis dieser Grundlagen erstmals ein Sonnenschutzspray als Mikroemulsion formuliert werden kann.